Im folgenden Artikel, den ich soeben unter https://www.neues-deutschland.de/artikel/211396.wir-haben-fast-alles-ausser-eile.html entdeckte, gibt es Wissenswertes über die Seychellen allgemein als auch Infos zum Heiraten auf den Seychellen! 🙂
Wie viele Inseln gehören zu den Seychellen? Vanessa lacht: »115, aber es können auch zwei mehr oder weniger sein.« Die Augen im braunen Gesicht der zierlichen Kreolin blinken verschmitzt und scheinen zu sagen: Was machen schon ein paar Inseln bei uns Seychellois aus? Gerade vor ein paar Monaten seien zwei neue Inseln im Seychellen-Archipel des Indischen Ozeans aufgetaucht. Auf »Insel der Sonne« und »Die Überlebende« wurden sie getauft. Vanessa erklärt, dass acht Inseln ständig bewohnt seien, 44 nur zeitweise. »Doch das ändert sich hin und wieder,« relativiert sie. Deshalb auch finde man genaue Zahlen in keinem Reiseführer.
Dafür aber: Zwischen der Vogelinsel »Bird« und dem »Aldabra-Atoll«, auf dem die größten Schildkröten der Welt leben, liegen gut 1000 Kilometer. Genau so viel wie vom inneren Inselring zum afrikanischen Festland, nach Tansania oder Kenia.
Vanessa, die eigentlich Englischlehrerin werden wollte, hatte sich aufs Reisegeschäft umgestellt, als sie einen Job bei einem Reiseunternehmen bekam. Seitdem ist sie mit Leib und Seele im wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Seychellen tätig. Voller Stolz betont sie: »Wir haben auch die kleinsten Frösche, fleischfressende Pflanzen, den einzigen flugunfähigen Vogel, die schönsten Strände und die größten Nüsse der Welt.« Wer diese Riesenkokosnüsse der Seychellen sehen will, muss von der Hauptinsel Mahé nach Praslin, der zweitgrößten des Archipels. Entweder eine Viertelstunde mit dem Flugzeug oder 45 Minuten mit dem Katamaran. Wir entscheiden uns für die preiswertere Variante, auch wenn sie bei den üblichen Septemberwinden durchweg eine recht wacklige Sache ist.
Praslin mit seinen weißen Stränden und dem türkisfarbenen Meer erinnert sehr an jene Postkarten, die aussehen, wie mit Fotoshop bearbeitet. Doch diese Strände, dieses Wasser sind wirklich echt. Der an der »Arne Lazio« soll angeblich der »schönste Strand der Welt« sein. Das allerdings behaupten viele Touristiker in vielen Ländern von ihren »Traumstränden« ebenso.
In den Tropenwald von Praslin führt uns Thomas, ein exzellenter Kenner der Region. Obwohl er schon mehr als zwei Jahrzehnte lang Touristen in das »Vallée de Mai«, das Mai-Tal, führt, spürt man immer wieder seine Begeisterung für das von der UNESCO geschützte Weltnaturerbe. Hier wachsen die größten Nüsse der Erde, die Meereskokosnüsse. Thomas hebt eine der mächtigen Früchte auf und stemmt sie in die Luft – zwölf Kilo schwer. »Die meisten erreichen zwischen acht und 20«, erzählt er. Er deutet nach oben, wo der Palmenurwald nur ein paar Sonnenstrahlen hineinlässt, und erzählt Geschichten, die unglaublich erscheinen: »Erst, wenn der Baum 25 Jahre alt ist, trägt er Früchte und hat nach 100 Jahren seine volle Höhe erreicht.« Diese kann dann bis zu 40 Meter sein, bis zu zehn dieser mächtigen Nüsse kann so ein Baum tragen. Die bisher schwerste soll 22 Kilogramm gewogen haben. Längst ist die Riesenkokosnuss zum Symbol der Seychellen avanciert und findet sich in allen nur vorstellbaren und unvorstellbaren Kleinstvarianten in den Souvenirläden. Wer jedoch eine der pro Jahr genehmigten 1000 zu verkaufenden Originale erwerben will, muss schon tief in die Tasche greifen. 200 bis 300 Euro kostet sie mindestens. Genüsslich präsentiert Thomas die ungewöhnliche, leicht geteilte Form der »Coco de Mer«, und sein tiefschwarzes Gesicht lächelt verschmitzt dabei. Sie erinnert nämlich an ein weibliches Becken. Das weiße Innere soll potenzfördernd sei. Mann muss wohl nur fest daran glauben! Eine uralte Geschichte berichtet vom König der Malediven, der diese Kokosriesen in sein Reich holen ließ und jeden mit dem Tod bestrafte, der sich eine privat abzweigte.
Die Seychellen haben eine magische Anziehungskraft auf Liebespaare. Viele zieht es auf die kleinere Nachbarinsel von Praslin, nach »La Digue«, die sich einen Ruhm auch als Hochzeitsinsel erworben hat. Im Hafen werden die Gäste auf einen Ochsenkarren geladen und in das Innere des Eilands kutschiert, das frühere Seefahrer bereits als »Garten Eden« bezeichneten. Die Granitfelsen, so erzählt Thomas, sollen von göttlicher Hand geformt sein.
An einem der Bilderbuchstrände wurde ein Tor mit Blumen aufgebaut. Ein Hochzeitspaar wird erwartet. Den Bund fürs Leben auf den Seychellen zu schließen ist unproblematisch. Viele Hotels bieten Hochzeitsarrangements sogar kostenlos an und kümmern sich um alle Formalitäten. Und natürlich um die Flitterwochen.
Thomas zeigt uns die Stadt, in der er geboren wurde und wo er immer noch lebt. Sie heißt Victoria, liegt im Nordosten der Hauptinsel Mahé, auf der 90 Prozent der insgesamt rund 90 000 Seychellois leben. Sie gilt als kleinste Hauptstadt der Welt – zwei Ampeln, drei Kreisverkehre, vier Hauptstraßen. Als Relikt der einstigen englischen Kolonialzeit, die erst 1976 endete, steht mittendrin im Zentrum eine Nachbildung des Londoner Big Ben, der hier zweimal zur vollen Stunde gongt. Schaut man sich noch den quirlig-farbigen Vormittagsmarkt, den botanischen Garten, das Nationalmuseum und das Stadion an, hat man Victoria bereits erkundet.
»Wir haben fast alles, außer Eile«, betont unser Begleiter. Die Abgeschiedenheit der Granitinseln und ihre Naturschönheiten mögen dazu beigetragen haben. Die sogenannte Hauptinsel ist lediglich 28 km lang. Aber mit welcher Vegetation! Von Victoria aus ahnen wir bereits jene Urwaldberge im Inneren von Mahé, ehe wir die Sans Souci Road über die Höhenrücken zum Beau Vallon Bay, der längsten weißstrandigen Bucht, befahren. Der höchste Gipfel, der »Morne Seychellois«, ragt 905 m in die Höhe – und das bei einer Inselbreite von nur acht Kilometern. Bergtouren sind hier möglich, wenn man sie möglichst früh beginnt. Die Temperaturen sind auf den Seychellen das ganze Jahr über beständig: nachts etwa 22, am Tage 26 bis 28 Grad.
Der Lebensstandard in diesem Inselstaat gilt für afrikanische Verhältnisse als der höchste. Arbeit gibt es in Hülle und Fülle. Thomas rechnet uns vor, dass bis zu 15 Prozent Gastarbeiter, vor allem für die Fischerei und die Hotelressorts, benötigt werden.
Interessant ist die Geschichte überhaupt. 1976 nach der Unabhängigkeit brachte ein Putsch eine Art sozialistisches System zu Gange, in dem der Staat die Wirtschaft kontrollierte. Unterstützung erhielten die Insulaner durch die Sowjetunion und auch durch die DDR. Nach 1992 wählten ihre Bewohner dann immer wieder den Präsidenten der Vorwendezeit und behielten bestimmte soziale Errungenschaften bei: Altersrente, kostenlose Gesundheitsvorsorge und Bildung. Jeder Einwohner hat das Recht auf eine Wohnung, und wer sich ein eigenes Häuschen bauen will, erhält einen Kredit, dessen Abgeltung nicht mehr als ein Viertel des Monatsgehalts betragen darf.
Infos: Seychelles Tourist Office, Hochstr. 17, 60313 Frankfurt am Main, Tel.: (069) 297 207 89, E-Mail: info@sechelles-service-center.de, www.seychelles.travel Besonderheiten: Karneval auf den Seychellen immer im März und Oktober; Seychellen-Marathon/Halbmarathon/10 und 5 km Anfang März Veranstalter von Reisen auf die Seychellen: Mason’s Travel, Revolutions Avenue, Victorisa, Mahe, Seychelles, www.masonstravel.com. Veranstalter zu Marathon und weiteren Läufen: Reisezeit Tourismus GmbH, Lohmühlenstr. 65, 12435 Berlin, www.reisezeit-tourismus.de Literatur: Reise-Handbuch »Seychellen«, Dumont-Verlag, 22,95 €
Wie viele Inseln gehören zu den Seychellen? Vanessa lacht: »115, aber es können auch zwei mehr oder weniger sein.« Die Augen im braunen Gesicht der zierlichen Kreolin blinken verschmitzt und scheinen zu sagen: Was machen schon ein paar Inseln bei uns Seychellois aus? Gerade vor ein paar Monaten seien zwei neue Inseln im Seychellen-Archipel des Indischen Ozeans aufgetaucht. Auf »Insel der Sonne« und »Die Überlebende« wurden sie getauft. Vanessa erklärt, dass acht Inseln ständig bewohnt seien, 44 nur zeitweise. »Doch das ändert sich hin und wieder,« relativiert sie. Deshalb auch finde man genaue Zahlen in keinem Reiseführer.
Dafür aber: Zwischen der Vogelinsel »Bird« und dem »Aldabra-Atoll«, auf dem die größten Schildkröten der Welt leben, liegen gut 1000 Kilometer. Genau so viel wie vom inneren Inselring zum afrikanischen Festland, nach Tansania oder Kenia.
Vanessa, die eigentlich Englischlehrerin werden wollte, hatte sich aufs Reisegeschäft umgestellt, als sie einen Job bei einem Reiseunternehmen bekam. Seitdem ist sie mit Leib und Seele im wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Seychellen tätig. Voller Stolz betont sie: »Wir haben auch die kleinsten Frösche, fleischfressende Pflanzen, den einzigen flugunfähigen Vogel, die schönsten Strände und die größten Nüsse der Welt.« Wer diese Riesenkokosnüsse der Seychellen sehen will, muss von der Hauptinsel Mahé nach Praslin, der zweitgrößten des Archipels. Entweder eine Viertelstunde mit dem Flugzeug oder 45 Minuten mit dem Katamaran. Wir entscheiden uns für die preiswertere Variante, auch wenn sie bei den üblichen Septemberwinden durchweg eine recht wacklige Sache ist.
Praslin mit seinen weißen Stränden und dem türkisfarbenen Meer erinnert sehr an jene Postkarten, die aussehen, wie mit Fotoshop bearbeitet. Doch diese Strände, dieses Wasser sind wirklich echt. Der an der »Arne Lazio« soll angeblich der »schönste Strand der Welt« sein. Das allerdings behaupten viele Touristiker in vielen Ländern von ihren »Traumstränden« ebenso.
In den Tropenwald von Praslin führt uns Thomas, ein exzellenter Kenner der Region. Obwohl er schon mehr als zwei Jahrzehnte lang Touristen in das »Vallée de Mai«, das Mai-Tal, führt, spürt man immer wieder seine Begeisterung für das von der UNESCO geschützte Weltnaturerbe. Hier wachsen die größten Nüsse der Erde, die Meereskokosnüsse. Thomas hebt eine der mächtigen Früchte auf und stemmt sie in die Luft – zwölf Kilo schwer. »Die meisten erreichen zwischen acht und 20«, erzählt er. Er deutet nach oben, wo der Palmenurwald nur ein paar Sonnenstrahlen hineinlässt, und erzählt Geschichten, die unglaublich erscheinen: »Erst, wenn der Baum 25 Jahre alt ist, trägt er Früchte und hat nach 100 Jahren seine volle Höhe erreicht.« Diese kann dann bis zu 40 Meter sein, bis zu zehn dieser mächtigen Nüsse kann so ein Baum tragen. Die bisher schwerste soll 22 Kilogramm gewogen haben. Längst ist die Riesenkokosnuss zum Symbol der Seychellen avanciert und findet sich in allen nur vorstellbaren und unvorstellbaren Kleinstvarianten in den Souvenirläden. Wer jedoch eine der pro Jahr genehmigten 1000 zu verkaufenden Originale erwerben will, muss schon tief in die Tasche greifen. 200 bis 300 Euro kostet sie mindestens. Genüsslich präsentiert Thomas die ungewöhnliche, leicht geteilte Form der »Coco de Mer«, und sein tiefschwarzes Gesicht lächelt verschmitzt dabei. Sie erinnert nämlich an ein weibliches Becken. Das weiße Innere soll potenzfördernd sei. Mann muss wohl nur fest daran glauben! Eine uralte Geschichte berichtet vom König der Malediven, der diese Kokosriesen in sein Reich holen ließ und jeden mit dem Tod bestrafte, der sich eine privat abzweigte.
Die Seychellen haben eine magische Anziehungskraft auf Liebespaare. Viele zieht es auf die kleinere Nachbarinsel von Praslin, nach »La Digue«, die sich einen Ruhm auch als Hochzeitsinsel erworben hat. Im Hafen werden die Gäste auf einen Ochsenkarren geladen und in das Innere des Eilands kutschiert, das frühere Seefahrer bereits als »Garten Eden« bezeichneten. Die Granitfelsen, so erzählt Thomas, sollen von göttlicher Hand geformt sein.
An einem der Bilderbuchstrände wurde ein Tor mit Blumen aufgebaut. Ein Hochzeitspaar wird erwartet. Den Bund fürs Leben auf den Seychellen zu schließen ist unproblematisch. Viele Hotels bieten Hochzeitsarrangements sogar kostenlos an und kümmern sich um alle Formalitäten. Und natürlich um die Flitterwochen.
Thomas zeigt uns die Stadt, in der er geboren wurde und wo er immer noch lebt. Sie heißt Victoria, liegt im Nordosten der Hauptinsel Mahé, auf der 90 Prozent der insgesamt rund 90 000 Seychellois leben. Sie gilt als kleinste Hauptstadt der Welt – zwei Ampeln, drei Kreisverkehre, vier Hauptstraßen. Als Relikt der einstigen englischen Kolonialzeit, die erst 1976 endete, steht mittendrin im Zentrum eine Nachbildung des Londoner Big Ben, der hier zweimal zur vollen Stunde gongt. Schaut man sich noch den quirlig-farbigen Vormittagsmarkt, den botanischen Garten, das Nationalmuseum und das Stadion an, hat man Victoria bereits erkundet.
»Wir haben fast alles, außer Eile«, betont unser Begleiter. Die Abgeschiedenheit der Granitinseln und ihre Naturschönheiten mögen dazu beigetragen haben. Die sogenannte Hauptinsel ist lediglich 28 km lang. Aber mit welcher Vegetation! Von Victoria aus ahnen wir bereits jene Urwaldberge im Inneren von Mahé, ehe wir die Sans Souci Road über die Höhenrücken zum Beau Vallon Bay, der längsten weißstrandigen Bucht, befahren. Der höchste Gipfel, der »Morne Seychellois«, ragt 905 m in die Höhe – und das bei einer Inselbreite von nur acht Kilometern. Bergtouren sind hier möglich, wenn man sie möglichst früh beginnt. Die Temperaturen sind auf den Seychellen das ganze Jahr über beständig: nachts etwa 22, am Tage 26 bis 28 Grad.
Der Lebensstandard in diesem Inselstaat gilt für afrikanische Verhältnisse als der höchste. Arbeit gibt es in Hülle und Fülle. Thomas rechnet uns vor, dass bis zu 15 Prozent Gastarbeiter, vor allem für die Fischerei und die Hotelressorts, benötigt werden.
Interessant ist die Geschichte überhaupt. 1976 nach der Unabhängigkeit brachte ein Putsch eine Art sozialistisches System zu Gange, in dem der Staat die Wirtschaft kontrollierte. Unterstützung erhielten die Insulaner durch die Sowjetunion und auch durch die DDR. Nach 1992 wählten ihre Bewohner dann immer wieder den Präsidenten der Vorwendezeit und behielten bestimmte soziale Errungenschaften bei: Altersrente, kostenlose Gesundheitsvorsorge und Bildung. Jeder Einwohner hat das Recht auf eine Wohnung, und wer sich ein eigenes Häuschen bauen will, erhält einen Kredit, dessen Abgeltung nicht mehr als ein Viertel des Monatsgehalts betragen darf.
Infos: Seychelles Tourist Office, Hochstr. 17, 60313 Frankfurt am Main, Tel.: (069) 297 207 89, E-Mail: info@sechelles-service-center.de, www.seychelles.travel Besonderheiten: Karneval auf den Seychellen immer im März und Oktober; Seychellen-Marathon/Halbmarathon/10 und 5 km Anfang März Veranstalter von Reisen auf die Seychellen: Mason’s Travel, Revolutions Avenue, Victorisa, Mahe, Seychelles, www.masonstravel.com. Veranstalter zu Marathon und weiteren Läufen: Reisezeit Tourismus GmbH, Lohmühlenstr. 65, 12435 Berlin, www.reisezeit-tourismus.de Literatur: Reise-Handbuch »Seychellen«, Dumont-Verlag, 22,95 €